Weintrauben und Rosinen sind giftig für Hunde
Weintrauben und Rosinen können für Hunde das pure Gift sein. So warnen unabhängig voneinander ein amerikanisches (ASPCA's Animal Poison Control Center) und ein britisches (Veterinary Poisons Information Service) Zentrum für Vergiftungsanfälle bei Tieren. Beide Zentren sammeln alle Daten über Vergiftungen bei Tieren, die ihnen von Tierärzten übermittelt werden.
Merkwürdige Vergiftungen
Bei der Analyse dieser Daten stießen
die Forscher auf merkwürdige Vergiftungen bei 19 Hunden (10 in den USA und 9 in
Großbritannien). Alle Hunde hatten unterschiedlich große Mengen an Weintrauben
oder Rosinen gefressen - Leckereien, die man eigentlich als harmlos einstufen
würde.
Die Symptome der Hunde glichen sich: Einige Stunden nach dem Verzehr der Früchte erbrachen sich die Tiere und wurden appetitlos. Durchfall und Bauchschmerzen stellten sich bei einigen Hunden ein. Nach 24 Stunden zeigten die am schwersten betroffenen Hunde die Symptome eines Nierenversagens. Sie wurden sehr ruhig bis lethargisch und konnten kein oder nur noch wenig Wasser lassen.
Bei Blutuntersuchungen stellten die behandelnden Tierärzte neben dramatisch erhöhten Nierenwerten auch eine Hyperkalzämie (zu viel Kalzium im Blut) fest. Von den zehn amerikanischen Hunden überlebten nur fünf Tiere.
Bei Verdacht auf eine Weintraubenvergiftung sollten die Hunde zur Entgiftung rasch zum Erbrechen gebracht werden. Evtl. kann man mit Aktivkohle das Gift im Darm binden. Danach muss der Tierarzt vor allem dem drohenden Nierenversagen vorbeugen. Bei schweren Vergiftungen sollte der Hund vom Tierarzt stationär aufgenommen und mindestens 48 Stunden lang unter Kontrolle der Blutwerte mit Infusionen versorgt werden.
Rosinen sind eventuell
gefährlicher!
Noch weiß man sehr
wenig über die Ursache dieser Vergiftungen. Denn außer dem Verzehr von
Weintrauben wiesen sie keine Gemeinsamkeiten auf: Die Vergiftungsfälle
ereigneten sich nicht in einer speziellen Region. Weintrauben und Rosinen
gehörten unterschiedlichen Sorten an und waren weder mit Spritzmitteln noch
anderen chemischen Mitteln oder Schwermetallen übermäßig belastet. Deshalb gehen
die Wissenschaftler davon aus, dass es tatsächlich die Früchte sind, die die
Vergiftungen bei den Hunden ausgelöst haben. Sie vermuten, dass Rosinen sogar
noch gefährlicher als frische Trauben sind, weil sie den giftigen Stoff in
konzentrierter Form enthalten.
Bisher gibt es nur Schätzungen
Auch die Dosis, die den Weintraubengenuss
zum Gift für den Hund macht, ist noch nicht bekannt. Die amerikanischen Forscher
schätzen, dass umgerechnet 11,6 g Trauben pro kg Körpergewicht des Hundes zu
Vergiftungserscheinungen führen können (also bei einem 20 kg schweren Hund rund
232 g Trauben). In Großbritannien ermittelten die Wissenschaftler, dass ca.
14 g Rosinen/kg Hund zu einem Todesfall bei einem Labrador Retriever
geführt haben.
Wichtig ist, die Hunde nicht erst auf den Geschmack zu bringen, damit sie sich nicht selbst bedienen!