Pflanzen
in Haus, Garten und Freiland.
Giftig für Mensch und Hund:
Es gibt unter den Pflanzen welche, die Heilpflanzen und wiederum andere,
die Giftpflanzen sind.
Viele Heilpflanzen enthalten entweder zusätzlich Gifte oder aber,
die heilenden Wirkstoffe sind selbst in höherer Dosis giftig.
Am stärksten sind im Allgemeinen unsere Jungtiere gefährdet, die aus
Spielbetrieb, Neugierde oder auch im Zahnwechsel alles Mögliche aufnehmen.
Daneben kann Langeweile, Protest aufgrund von Veränderungen der täglichen
Routine, z.B. ein Umzug in eine neue Wohnung. andere Arbeitszeiten der Herrchen
oder Frauchen, Familienzuwachs etc., aber
auch andere Verhaltensstörungen unsere Hunde und Katzen dazu veranlassen, sich
beispielsweise an Zimmerpflanzen zu vergreifen.
Einen besonderen Reiz scheinen neu erworbene Pflanzen auf unsere Tiere
auszuüben. Zu bedenken ist, dass sich ein Hund sogar beim
"Stöckchenwerfen" vergiften kann (Goldregen, Eibe, Buchsbaum etc.).
Gut zehn Prozent aller tierärztlichen Anfragen bei Giftzentralen in Europa
betreffen Vergiftungen durch Pflanzen und pflanzliche Produkte. Von diesen
Anfragen beziehen sich weit über 50 Prozent auf Hunde.
Generell gilt bei Vergiftungen: Tierkohle verabreichen und sofort zum Tierarzt!
Ausführlich werden sämtliche Giftpflanzen in der "Giftpflanzendatenbank"
der Universitäten Zürich und Bonn beschrieben:
http://www.vetpharm.unizh.ch/perldocs/toxsyqry.htm
http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/upflanz.html
Das
Adonisröschen (Adonis vernalis): Erste
Anzeichen einer Vergiftung sind, wie bei den Pflanzen mit Herzgiften üblich,
Erbrechen und Durchfall. Es folgen Herzrhythmusstörungen, langsamer Pulsschlag
und Atemnot. Hier kann schnell das Herz versagen, was unweigerlich zum Tode des
Hundes führt.
Das
Alpenveilchen (Cyclamen persicum):
Die
Konzentration giftiger Substanzen ist in den unterirdischen Pflanzenteilen
(Knolle) am höchsten, so dass durch die oberirdischen Anteile kaum Vergiftungen
auftreten. Es kommt zu Reizungen der Schleimhäute, Erbrechen, Durchfall,
Untertemperatur und Bewegungsstörungen.
Die
Becherprimel (Primula obonica):
In den Drüsenhaaren dieser Pflanze inklusive ihrer Zuchtformen befindet sich ein
starkes Kontaktallergen, das Primin. Nach Sensibilisierung sind allergische
Reaktionen der Haut, der Bindehäute und des Atmungsapparates zu beobachten, die
Stunden bis Tage andauern.
Die Birkenfeige (Ficus benjamina) und der Gummibaum
(Ficus elastica):
Hunde zeigen Speicheln, Erbrechen und Durchfall. Außerdem Fieber
schwankenden
Gang und Krämpfe bis hin zu Koma. Bei Katzen kann ein tödliches Nierenversagen
folgen.
Der der Milchsaft des Gummibaums ist nur schwach giftig.
Der Buchsbaum (Buxus sempervirens):
Die Äste des Buchsbaumes werden sehr häufig in der Floristik genutzt. Ca. 130
Alkaloide sind in der Pflanze nachgewiesen worden, von denen das Cyclobuxin die
wichtigste Komponente darstellt. Besonders Rinde und Blätter enthalten wirksame
Gifte. Es hat die Eigenschaft, zuerst erregend und dann lähmend auf das zentrale
Nervensystem zu wirken. Die Giftigkeit geht auch nach Trocknung der Pflanze
nicht verloren. Die tödliche Dosis beträgt beim Hund beispielsweise 5 g
Blätter/kg Körpermasse.
An Symptomen sieht man durch Magen-Darmreizungen Erbrechen und Durchfall, in der
Folge Krämpfe, Erregungszustände und schließlich Lähmungen. Der Tod tritt durch
Atemlähmung oder das vollständige Versagen des Herz-/Kreislaufsystems ein.
Gelegentlich werden auch Blutgerinnungsstörungen gesehen. Dank des sehr bitteren
Geschmackes ist die Aufnahme von frischem Pflanzenmaterial selten, aber Welpen
könnten durchaus gefährdet sein. Behandlung: Wässrige Aufschlämmung von
Tierkohle, Tierarzt.
Die Brunfelsie (Brunfelsia):
Die enthaltenen Giftstoffe beeinträchtigen das Nervensystem, wobei sie die
Motorik erst aktiviert und dann hemmt. Entsprechend beobachtet man (neben
Speicheln, Husten, Durst, Erbrechen und Durchfall) Störungen desselben: Krämpfe
und Übererregbarkeit bzw. Muskelsteife, fehlende Reflexe, Atemnot und Koma. Die
Symptome können unter Umständen wochenlang andauern, Todesfälle sind aber
selten.
Die Christrose (Helleborus niger) bzw. schwarzer Nieswurz
oder Schneerose:
Auch hier sind es wieder Herzglykoside, die bereits in geringsten Mengen
Erbrechen, Durchfall, Kolik verursachen, die über Zentralnervenstörungen bis zu
Lähmungen führen können.
Besonders giftig sind die Wurzeln: 0,3-1 Gramm sind tödlich.
Der verwandte grüne Nieswurz ist ebenso giftig.
Die
Dieffenbachie (Dieffenbachia) und Calla lily (Calla aethipica):
Diese Pflanzen enthalten so genannte Schießzellen (Idioblasten), in denen ein
Viertel Millimeter lange Nadeln gebündelt sind. Die Calciumoxalatnadeln haben
ähnlich wie der Giftzahn einer Schlange Rinnen, in denen sowohl lösliche Oxalate
als auch andere Stoffe in die entstehende feine Wunde, vor allem in der Mund-
und Rachenschleimhaut, eindringen können. Trocknung und Kochen inaktiviert die
Idioblasten. Kaut ein Tier an den mit Schießzellen gefüllten Blättern, werden
die Nadeln in die Schleimhäute von Mund und Rachen geschleudert. Die Blätter
bleiben förmlich im Hals stecken.
Im 17. Jahrhundert hieß die Dieffenbachia deshalb auch "Schweigrohr", da Sklaven
auf den westindischen Inseln, die Lärm gemacht hatten, gezwungen worden waren,
ihre Blätter zu kauen.
Nach Bisskontakt: Starke Schleimhautschwellung, Ödembildung, Blasen und
Schmerzen.
Nach Verschlucken: Erbrechen, Schluckbeschwerden, Stimmverlust, Durchfall (evt.
blutig)
Nach Resorption: Herzrhythmusstörungen, Krämpfen, Nierenschädigung,
Inkoordinaton, Apathie, Körperschwäche, Kolik.
Augenläsionen (Blepharospasmus, Konjunktivitis, Korneaalterationen) durch
Kontakt mit Milchsaft.
Die Symptome treten sofort nach Aufnahme auf und bewegen den Hund dazu von der
Pflanze abzulassen, was Schädigungen im Margen-Darmtrakt verhindert. Sind die
Schwellungen sehr stark, kann die Atmung und das Schlucken erschwert sein.
Jedoch klingen die Beschwerden erst nach 3-7 Tagen wieder vollständig ab.
Von den Blättern sollen 3-4 g tödlich wirken, auch das abgeflossene
Gießwasser soll stark giftig sein. Andere Calla-Arten sind schwach giftig.
Der Drachenbaum (Dracaena):
Die Pflanzensäfte beinhalten Gifte, die zu Schleimhautreizungen und Hämolyse
(Zerstörung der roten Blutkörperchen) führen können. Die Tiere reagieren mit
Zahnfleischentzündung, Speicheln, Erbrechen und Durchfall. Nachfolgend sind
Untertemperatur, Bewegungsstörungen und Blutungen zu beobachten. Ein komatöser
Zustand ist möglich.
Das Efeu (Hedera helix):
Beeren, Blätter und Stängel bei hoher Dosis tödlich.
Die Vergiftung mit den darin enthaltenen Substanzen löst Schleimhautreizungen,
Speichelfluss, Teilnahmslosigkeit, Zittern, Nervosität und Fieber aus. Bei hoher
Dosis Nerven- und Herzdepression. Auch diese Vergiftung kann mit dem Tode durch
akutes Leber- und Nierenversagen enden.
Häufige Aufnahme kleiner Mengen kann einen über Monate andauernden
(schleichenden) Krankheitsverlauf verursachen.
Die Eibe (Taxus baccata):
Dieser immergrüne Strauch oder Baum wird nicht nur gerne in Gärten angepflanzt,
die Zweige werden auch in der Advents- und Weihnachtzeit verwendet, da sie nicht
nadeln. Die gesamte Pflanze mit Ausnahme der roten Scheinbeere (das rote
Fruchtfleisch des Samenmantels) ist als extrem giftig einzustufen. Während das
rote Fruchtfleisch harmlos ist, wirken die schwarzen Kerne in zerkautem Zustand
giftig. Werden sie komplett geschluckt, passieren sie den Darm ohne Wirkung.
Hingegen erzeugen die bitteren Eibenblätter eine garantiert toxische Wirkung.
Das Benagen der Zweige reicht schon aus um den Hund zu vergiften. Im Mittelalter
war es Usus, Pfeilspitzen mit Eibensaft zu vergiften. Plötzliche Todesfälle ohne
vorhergehende Krankheitszeichen sind dabei typisch.
Bei kleineren Mengen kommt es nach 30-90 Minuten zu durch die Entzündungen der
Magen-, Darmschleimhaut zu Erbrechen und Durchfall sowie Entzündungen von Nieren
und Blase. Bei größeren Mengen verursachen die Alkaloide einen dramatischen
Anstieg von Puls und Atemfrequenz und Kreislaufschwäche bis hin zur Verflachung
der Atmung und zum Tod, der durch eine Atemlähmung eintritt. Das Haupttoxin
Taxin führt zu der Lähmung des Atemzentrums und zu einer Herzlähmung, was
innerhalb weniger Minuten zum Tod führen kann.
Andere Symptome: Desorientiertheit, Kollaps, Fieber, fehlender Lichtreaktion der
Pupille, Atemnot, Unterhautblutungen und Koma.
Als tödlich für einen Hund gelten 30 Gramm der Nadeln. Welpen sind ganz
besonders gefährdet!
Gegenmaßnahme: Schwierig, Tierkohle, Magenspülung, künstliche Beatmung, sofort
zum Tierarzt.
Der blaue Eisenhut (Aconitum napellus):
Wild- und Zierpflanze. Besonders giftig ist der blaue Eisenhut.
Er enthält das starke Gift Akonitin. Rasche Resorption über Schleimhäute bzw.
Magen-Darm-Trakt, aber auch durch intakte Haut. Das Gift fördert zunächst die
Reflexe. Speicheln, Durchfall, Erbrechen, Kolik, Krämpfe und Lähmungen treten
auf. Wenn es anschließend zum Herzkammerflimmern kommt, ist der Tod die Folge.
Sehr gefährlich für Hunde! Schon 2-5 g der besonders giftigen Wurzel können
für Hunde tödlich sein, was erst recht für Welpen gilt.
Gegenmaßnahme: Sofort Tierkohle verabreichen, sofort zum Tierarzt!
Der Fingerhut (Digitalis purpurea):
Wild- und Zierpflanze. Sehr starke Herzwirkung durch das hochwirksame Herzgift
Digitalis, das schon in kleinsten Mengen hochgiftig wirkt.
Erstsymptome sind lokale Reizungen der Magen-, Darmschleimhaut, zu Erbrechen,
Durchfall (bes. beim Hund) und Störungen des Herzrhythmus. Benommenheit und
blasse Schleimhäute kommen hinzu. In schweren Fällen kommt es durch
Herzstillstand zum Tod.
Der Goldregen (Laburnum anagyroides) und Glyzinie (Wisteria
sinensis):
Alle Teile dieser baumähnlichen Garten- und Parkpflanze enthalten das starkes
Gift Cytisin (ein Alkaloid), das in seiner Wirkungsweise dem Nicotin sehr
ähnlich ist. Früher fanden Goldregenblätter als Tabakersatz Verwendung. Cytisin
kommt außerdem in verschiedenen Ginsterarten vor. Besonders viel Gift steckt in
den Samen. Schon 2 bis 7 g Samen/kg Körpermasse können einen Hund töten.
Schon das Abschlucken von wenigen kann tödlich enden. Zunächst kommt es zu
Reizung und Brennen im Maul- und Halsbereich danach hartnäckiges, blutiges
Erbrechen und Lähmungen, die falls sie sich auch auf die Atmungsorgane
ausbreiten, den Tod bedeuten. Tiere sind gefährdet, da Samen und Wurzel einen
süßlichen Geschmack besitzen. Die in der Literatur beschriebenen Fälle wurden
durch das Kauen von Goldregen-Ästen verursacht ("Stöckchenwerfen"). Bei Welpen
kann schon das Tragen eines Astes oder kürzeres Knabbern zu
Vergiftungserscheinungen führen. Hunde erbrechen meistens aber sofort, so dass
es nicht zur Toxinresorption kommt.
Nervengift. Die Vergiftung beginnt nach sehr kurzer Zeit: Nach 30-60 Minuten
reagieren Hunde beispielsweise mit örtlichen Reizungen (Maul), Durst,
Magen-Darmkrämpfen, heftigem Erbrechen, Durchfall, Erregungszustände,
Muskelkrämpfe und Kollaps. Im Endstadium können epileptiforme Anfälle
hinzukommen, mit Tod im Kollaps durch Atemlähmung.
Es ist kein spezifisches Gegenmittel bekannt. Gegenmaßnahmen: Tierkohle,
Magenspülung, Sedativa (Beruhigungsmittel), Spasmolytika (Krampflösungsmittel),
Kreislauf- und Atmungsstimulierung etc. Sofort zum Tierarzt.
Bei der Glyzinie (rechtes Foto) sind die Samen und Früchte schwach giftig und
führen lediglich zu Magen-Darm-Entzündung.
Der Hanf:
- Bogenhanf: Die Pflanzensäfte beinhalten Gifte, die zu Schleimhautreizungen und
Hämolyse (Zerstörung der roten Blutkörperchen) führen können. Die Tiere
reagieren mit Zahnfleischentzündung, Speicheln, Erbrechen und Durchfall.
Nachfolgend sind Untertemperatur, Bewegungsstörungen und Blutungen zu
beobachten. Ein komatöser Zustand ist möglich.
- Cannabis: Giftwirkung auf Nerven (ZNS-Depression, halluzinogene Wirkung, evt.
Übererregbarkeit, Zittern, und zwar bis 36 Stunden lang).
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale):
Die ganze krautige Pflanze sehr giftig, oft tödlich durch das starke Gift
Colchizin (ein Alkaloid).
Da das Gift langsam aufgenommen wird, treten die Vergiftungserscheinungen erst
nach 2-6 Stunden auf. Sie beginnen mit Brennen im Maulbereich,
Schlingbeschwerden, Durstgefühl und Erbrechen. Schwere blutige Durchfälle (hoher
Blutverlust!) mit Darmkrämpfen kommen hinzu. Der Harn wird blutig. Atemnot,
Benommenheit und Lähmungen sowie schwere Kreislaufschwäche folgen. Ohne Hilfe
tritt nach 1-3 Tagen in einem hohen Prozentsatz der Tod ein.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Vergiftung durch diese sehr gefährliche Pflanze
ist nicht sehr hoch, doch gerade bei Welpen durchaus möglich. Vergiftung meist
im Frühling.
Gegenmaßnahme: Selbst wenn nur Verdacht besteht, Tierkohle, Abführmittel,
Schleimstoffe geben. Auslösung von Erbrechen würde nur kurze Zeit nach Aufnahme
von Blättern etc. helfen. Möglichst bald Tierarzt, der eine symptomatische
Behandlung (Flüssigkeitszufuhr, Kreislaufstütze u. ä.) durchführen wird. Die
Prognose ist trotzdem ernst. Die Genesung kann lange Zeit dauern.
Der Holunder:
Holunder bilden meist zwischen ein und fünfzehn Meter große, rasch wachsende
Sträucher, die mit zunehmender Größe zu Bäumen mit bis zu 40 cm starken Stämmen
werden. Ihr Wuchs ist meist krumm, die Krone, gleichgültig ob beim Strauch oder
beim Baum, meist sehr ungleichmäßig entwickelt, lappig und häufig durch äußere
Einwirkungen einseitig. Die weißen Blüten stehen in flachen, doldenähnlichen
Blütenständen und entwickeln sich zu dunklen, gelegentlich roten Früchten.
Wer seinem Hund ein Stäbchen aus Holunderholz zuwirft, spielt russisches
Roulette.
Denn das Holz enthält ein giftiges Blausäureglykosid. Blätter, unreifer Samen
und die Rinde sind schwach giftig. Bei Menschen führt es meist zum Erbrechen und
Durchfall.
Die Hortensie (Hydrangea):
Eine beliebte Garten- und Zimmerpflanze (häufig findet man ihre getrockneten
Blüten in der Floristik). Die Pflanze enthält neben Saponinen auch
Blausäureabspaltende Stoffe (z.B. Hydrangin). Bei Hunden äußert sich die
Symptomatik in einer schmerzhaften Magen-Darm- Entzündung mit einem Durchfall,
der auch blutig sein kann. Des weiteren können sich Zittern
und Schwanken zeigen. Der Kreislauf wird angegriffen. Todesfälle bei Tieren sind
bis jetzt nicht bekannt.
Das Johanniskraut:
Eine Besonderheit stellen Pflanzen dar, die Stoffe enthalten, die zu einer
gesteigerten Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht führen. Nach dem
Kontakt mit diesen "lichtgiftigen" (phototoxischen ) Stoffen entsteht unter
Sonneneinstrahlung rasch eine verbrennungsähnliche Rötung, Schwellung und
Blasenbildung der Haut, die sehr unangenehm sein kann.
Auch die Aufnahme über das Verdauungssystem führt zu Überempfindlichkeit der
Haut gegen Sonnenlicht, wobei noch Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
hinzukommen.
Gegenmaßnahme: Direkt nach dem Kontakt sollte die Haut gründlich gewaschen und
vor Sonne geschützt werden. Bereits bestehende Schäden sind wie Verbrennungen zu
behandeln.
Der Lebensbaum oder Thuje (Thuja) (Thuja occidentalis):
Ein Zierbaum, bei uns oft als Hecke gezogen. Giftig sind die Blätter, die
Entzündungsfördernde Stoffe enthalten. Bei der Aufnahme kommt es zu
Magen-Darmentzündung und Krämpfen. In schweren Fällen treten Leber- und
Nierenschäden auf. Tetanische Wirkung auf Uterus im letzten Drittel der
Trächtigkeit. Welpen könnten durchaus gefährdet sein.
Gegenmaßnahme: Tierkohle, Tierarzt.
Der
Liguster:
Ein 1 bis 5 m hoher Strauch, die Blütenkrone ist viel-zipfelig. Er gehört zu den
Ölbaumgewächsen, wächst an Waldrändern als Gebüsch. Er liebt kalkhaltigen Boden.
Der Liguster wird auf vielen Grundstücken zu Hecken verwandt, da er sich gut
schneiden lässt. Er besitzt lederige immergrüne Blätter, die meist auch im Winter
grün bleiben bzw. eine leicht gelbliche Farbe annehmen. Eigentlich liegt seine
Heimat im subtropischen Raum. Seine Beeren sind giftig!
Die Lupinen:
Besonders die Samen dieser Zier- und Futterpflanze enthalten ein Gift, das eine
gewisse lähmende Wirkung (Herz, Atmung) aufweist jedoch in sog. Süßlupinen nicht
vorkommt. Am giftigsten ist die gelbe Bitterlupine. Der akute Krankheitsverlauf
wird durch die Alkaloide ausgelöst, der chronische durch Mykotoxine (Phomopsine
beeinträchtigen den Kupfer-, Zink- und Eisenhaushalt sowie die Metabolisierung
von Selen und Vitamin E). Anagyrin ist teratogen (in den kultivierten
Lupinen aber nicht enthalten). Trotzdem kommt eine spezielle Vergiftung
vor, die wahrscheinlich auf Schimmelpilze zurückzuführen ist. Es entsteht eine
Magen-Darmentzündung gefolgt von schweren Nieren- und Leberschäden. Mattigkeit,
Benommenheit, Bewusstlosigkeit und Lähmungen folgen.
Gegenmaßnahmen: Rasche Zufuhr von Abführmitteln und Leberschutztherapie
(Tierarzt).
Diese Vergiftung ist ein typisches Beispiel für bestimmte Schimmelpilze, die
eine Reihe von teilweise völlig harmlosen Pflanzen in "Giftpflanzen" verwandeln
kann.
Die Maiglöckchen (Convallaria majalis):
Wildtiere meiden diese Pflanze instinktiv. Domestizierten Tieren fehlt dieser
Warnmechanismus oft, was zu Todesfällen führt. Maiglöckchen beinhalten gleich
einen Toxincocktail von über 30 Glykosiden. Bei Auftreten von Symptomen sind die
Glycoside wohl bereits vollständig resorbiert. Symptome mit lokalen Reizungen
der Magen-, Darmschleimhaut, zu Erbrechen, Durchfall (bes. beim Hund) und
Störungen des Herzrhythmus. Benommenheit und blasse Schleimhäute kommen hinzu.
In schweren Fällen kommt es durch Herzstillstand zum Tod.
Die Mistel (Viscum album):
In der Advents- und Weihnachtszeit spielt die Mistel mit ihren hochgiftige
Beeren als mögliche Vergiftungsursache eine Rolle. Als giftige Inhaltsstoffe
sind die Viscotoxine (es handelt sich hier um cardio- und cytotoxische
Eiweißverhindungen) und die cytotoxischen Mistellectine zu nennen. Da
Mistelextrakte in der Veterinärmedizin als Zytostatika verwendet werden, können
Vergiftungen auch durch unsachgemäße Dosierung dieser Medikamente hervorgerufen
werden. Nach einigen Stunden können sich Erbrechen, Durchfall, starker Durst,
Fieber, Herzrhythmus- störungen. Krämpfe, unkoordinierte Bewegungen, Lähmungen,
Veränderungen der Sensibilität, Koma und Herzstillstand entwickeln. Todesfälle
sind selten.
Die Narzissen, Osterglocke und Amaryllis:
Auch diese Frühlingsblume ist gefährlich. Eine Narzissenzwiebel
von nur 15 Gramm kann einen Hund töten. Lycorin, ein Alkaloid der Amaryllis,
führt in geringen Dosen zu Erbrechen und Durchfall, in höheren zu Krämpfen,
Lähmung und Kreislaufversagen.
Der
Oleander (Nerium oleander) oder Rosenlorbeer oder
Hundsgiftgewächs:
Der Oleander, bei uns eine beliebte Kübelpflanze, enthält unter anderem verschiedene Cardenosidglycoside. Es handelt sich hierbei um herzwirksame Stoffe, die ähnlich
wie Digitalis wirken. Sensibel für die Oleandertoxine sind fast alle als
Haustiere bekannten Fleisch- und Pflanzenfresser sowie der Mensch. Katzen kann
sogar das Krallenschärfen am Oleander gefährlich werden.
Für Hunde ist bei dieser Vergiftung charakteristisch, dass Symptome des
Magen-Darm-Traktes im Vordergrund stehen (Speicheln, Erbrechen. Durchfall). Am
Herzen kommt es zu einer Zunahme der Kontraktionskraft, einer Senkung (der
Frequenz, einer Abnahme der Erregung, Leitungsgeschwindigkeit und zur Ausbildung
von irregulären Reizzentren. In Folge hiervon treten Herzrhythmusstörungen der
verschiedensten Art bis zum Herzstillstand auf. Weitere körperliche, Symptomatik
besteht aus Pupillenerweiterung, Krämpfen, Unterkühlung, Atembeschwerden und
Husten. Erholung nach vier Tagen.
Bei Aufnahme einer größeren Menge Pflanzenmaterials kann der Tod schon nach
wenigen Minuten eintreten. Tödliche Vergiftungen sind jedoch relativ selten, da
meist frühzeitig spontanes Erbrechen einsetzt.
Der Philodendron und das Fensterblatt (Monstera
deliciosa):
Blätter und Stängel sind giftig. Sie beinhalten sowohl Glykoside, Alkaloide als
auch Saponine und werden im Dschungel zur Gewinnung von Giften verwendet. Selbst
abfließendes Gießwasser enthält noch genug toxische Stoffe, um bei Katzen
Erbrechen zu bewirken.
Unter anderem ist ihr hoher Gehalt an Oxalsäure (in erster Linie als kleine
Oxalat-Nadeln vorliegend) schädlich. Wird die Pflanze verletzt, so dringen diese
Nadeln in Haut und Schleimhäute der Tiere ein und verursachen dort sehr rasch
starke, schmerzhafte Schwellungen. Durch diese schnelle Reaktion wird meist eine
weitere Giftaufnahme automatisch verhindert. Lokale Symptome sind Rötung,
Schwellung und Geschwürbildung in der Mundschleimhaut und auf der Zunge. Dies
führt zu brennenden Schmerzen, Kopfschütteln, Speicheln, reiben mit den Pfoten
am Maul, Versuche zu Trinken und Unfähigkeit, Nahrung aufzunehmen. Später kommt
es an der Schleimhaut zu Blasenbildung. Nach Abschlucken der Giftstoffe kommt es
zu Erbrechen und Durchfall, gefolgt von Mattigkeit, unsicherem Gang, Lähmung der
Hinterbeine, Muskelzittern, Krämpfen bis hin zum Koma. Teilweise können
Schwellungen des Kehlkopfes mit hochgradiger Atemnot auftreten. Gelangen
Pflanzensäfte ins Auge, so entzündet sich dieses stark. Das Auge wird
zugekniffen, tränt und schwillt deutlich an. Die Abheilung dieser
Augenentzündung dauert durchaus 3 - 4 Wochen.
Auch diese Vergiftung kann mir dem Tode durch akutes Leber- und Nierenversagen
enden.
Häufige Aufnahme kleiner Mengen kann einen über Monate andauernden
(schleichenden) Krankheitsverlauf verursachen.
Der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) bzw. die
Herkulesstaude
und der Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium):
Eine Besonderheit stellen Pflanzen dar, die Stoffe enthalten, die zu einer
gesteigerten Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht führen. Der
Pflanzensaft enthält sogenannte Furocumarine. Das sind phototoxische Substanzen.
die UV-Licht absorbieren und mit der so gewonnenen Energie chemische Reaktionen
auslösen, die das Erbgut und die Zellen schädigen. Nach dem Kontakt mit diesen
"lichtgiftigen" (phototoxischen ) Stoffen entsteht unter Sonneneinstrahlung
rasch eine verbrennungsähnliche Rötung, Schwellung und Blasenbildung der Haut,
die sehr unangenehm sein kann, und anschließendem Haarverlust
("Wiesendermatitis").
Es sind besonders die wenig behaarten und unpigmentierten Körperpartien (Kopf
und Bauch) gefährdet. Die Heilung ist langwierig und oft bleiben Narben und
Pigmentveränderungen zurück.
Auch die Aufnahme über das Verdauungssystem führt zu Überempfindlichkeit der
Haut gegen Sonnenlicht, wobei noch Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
hinzukommen.
Gegenmaßnahme: Direkt nach dem Kontakt sollte die Haut gründlich gewaschen und
vor Sonne geschützt werden. Bereits bestehende Schäden sind wie Verbrennungen zu
behandeln.
Der Rhododendron (immergrüne Sträuhcer) und die Azalee:
Das Heidekrautgewächs hat giftige Blätter und Blüten, bei stark giftigen Arten
enthält auch der Honig als giftigen Inhaltsstoff das Grayanotoxin (Acetvlandroinedol).
Bei diesem Toxin handelt
es sich um ein Nervengift (Neurotoxin). Es bewirkt eine Lähmung der
Skelettmuskulatur, eine Hemmung der Herzaktivität, eine Aktivierung des
Brechzentrums und
eine Depression des Zentralnervensystems. Als erste Symptome
zeigen sich Speicheln, Reiben des Kopfes an Gegenständen, Nasen und
Augenausfluss, Erbrechen und Durchfall. Darauf folgen eine Verlangsamung des
Herzschlages, ein Abfall des Blutdruckes, Herzrhythmusstörungen, Muskellähmungen
und Atemstörung. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.
Die verwandte Azalee ist etwas weniger giftig, andere Rhododenronarten sind
ungiftig.
Die Rosengewächse (Rosaceae):
Die Giftigkeit der Früchte der Gattung Prunus (Kirsche, Pflaume, Aprikose etc.)
darf nicht unterschätzt werden. Mit Vergiftungen ist hier jedoch nur zu rechnen,
wenn die Kerne geöffnet werden und einige auf einmal verzehrt werden. Gefährlich
wird es also z.B., wenn Haustiere unkontrollierten Zugang zu Fallobst haben.
Die giftige Substanz ist das Amygdalin, aus dem im Organismus Blausäure
freigesetzt wird. Nach Aufnahme einer ausreichend großen Menge zeigen sich
Speicheln, Erbrechen, rote Schleimhäute, Atemnot, Fieber Krämpfe und allgemeine
Schwache. Der Tod erfolgt durch „inneres Ersticken", da der an die roten
Blutkörperchen gebundene Sauerstoff nicht mehr an das Gewebe abgegeben werden
kann (daher auch die Rosigfärbung der Haut und die rote Farbe des venösen
Blutes). Da erst eine größere Menge zu ernsthaften Vergiftungen führt, sind
meist nur Magen-Darm-Symptome zu beklagen.
Ebenfalls Blausäureabspaltende Substanzen enthalten u.a.
Kirschlorbeer ( Prunus laurocerasus)
Fächer-Zwergmispel ( Cotoneaster horizontalis)
Feuerdorn ( Pyracantha coccinea).
Der Sadebaum (Juniperus sabina) oder
Stink-Wacholder:
Der ganze Baum (Zypressengewächs) ist, wie der volksmundliche Name
Kindertod schon sagt, stark giftig. Der Sadebaum wird
meist nur 1–2, selten 5 Meter hoch. In der Jugend bildet er 4–5 Millimeter lange
Nadeln aus, im Alter treten zusätzlich 1–4 Millimeter lange Schuppenblätter auf.
Die Blätter riechen zerieben unangenehm und haben eine Lebensdauer von 2–3
Jahren. Es treten sowohl einhäusige wie zweihäusige Individuen auf. Die
Blütezeit liegt von März bis Mai, die Samenreife von Oktober bis April. In den
5–7 Millimeter großen, schwarzblauen bereiften Beerenzapfen sitzen 2–3 Samen. Resorption
des Giftes ist über intakte Haut möglich. Das Gift kann
zum Abort im letzten Drittel der Schwangerschaft führen. Für den Hund sind 14-22
g Sadebaumspitzen tödlich.
Symptome: Erbrechen, Durchfall, Muskelkrämpfe, Paralyse, Tod.
Der gefleckte Schierling (Conium maculatum):
Ganze Pflanze sehr giftig, oft tödlich, für den Hund sind schon 50 mg Coniin/kg
KG tödlich.
Schnelle und leichte Aufnahme durch die Schleimhäute und auch durch die
unverletzte Haut.
Auftreten der ersten Symptome nach 20-30 Minuten: Unruhe, Muskelschwäche,
Inkoordination, Muskelzittern, Puls erst verlangsamt, dann beschleunigt,
Krämpfe, fortschreitende Lähmung, Atem- und Herzdepression.
Der gemeine Seidelblast (Daphne mezereum):
trägt rote Früchte, alle Pflanzenteile enthalten starke entzündungsauslösende
Reizgifte. Die Resorption erfolgt vor allem durch orale Aufnahme, kann aber
auch durch intakte Haut erfolgen. Mezerein wirkt lokal stark reizend und führt
auf Haut und Schleimhäuten zu Entzündung und Blasenbildung. Beim Anknabbern oder
Kauen kommt es zu ausgeprägten Reizungen, Entzündungen und Geschwürbildungen an
Schleimhäuten und Haut. Rachen-, Magen-, Darmentzündungen folgen. Nach
Resorption kommt es zu Schädigung von Nieren, ZNS und Kreislauf. In schwersten
Fällen kommen Nierenentzündungen, Erregung des Nervensystems und schließlich Tod
durch Kreislaufkollaps hinzu. Meist bleibt es bei lokalen Schäden, da die
Pflanze sehr scharf schmeckt. Daphnetoxin wirkt auch karzinogen.
Gegenmaßnahme: Flüssigkeitszufuhr, Tierkohle, Tierarzt.
Die Stechpalme (Ilex aquifolium):
Sie enthält gleich mehere Wirkstoffe:
Purin-Alka-loide, Rutin,
Ursolsäure, Baurenol, Uvaol, Triterpene, Tannin. Die Beeren sind nur bei
hoher Dosis (etwa 20 Beeren) tödlich.
Symptome: Übelkeit, Erbrechen, starker Durchfall und Schläfrigkeit.
Der Trompetenbaum (Datura suaveolens) oder Engelstrompete::
Die ganze Pflanze ist stark giftig, besonders die Blätter udn die Rinde in der
Blütezeit.
Die Einnahme des Suds der Pflanze kann zu einer tödlichen Vergiftung führen.
Symptome: Erbrechen, Durchfall, trockene Schleimhaut, Schluckbeschwerden,
Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen.
Die Yucca-Palme:
Katzen knabbern gerne an den Blättern dieser Pflanze, was aber tunlichst
vermieden werden sollte, ist sie doch voll mit Saponinen, die eine schwere
Reizung der Schleimhaut bewirken.
Die Pflanzensäfte beinhalten Gifte, die zu Schleimhautreizungen und Hämolyse
(Zerstörung der roten Blutkörperchen) führen können. Die Tiere reagieren mit
Zahnfleischentzündung, Speicheln, Erbrechen und Durchfall. Nachfolgend sind
Untertemperatur, Bewegungsstörungen und Blutungen zu beobachten. Ein komatöser
Zustand ist möglich.
Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), der
Christusdorn und der Wunderstrauch:
Die meisten Zuchtformen sind gering toxisch, jedoch können vereinzelt
hochgiftige Formen auftreten. Von dem Wolfsmilchgewächs ist die Milch der
Blätter und Blüten giftig und verursacht Entzündungen der Maulschleimhaut. Deren
Aufnahme löst in hoher Dosis Magen-Darm- Entzündungen, Durchfall, Erbrechen bis
hin zu Bewusstseinsstörungen und Kreislaufproblemen (schwankender Gang) aus. Ein
tödlicher Ausgang durch Lungenödeme und Kreislaufversagen kann nicht
ausgeschlossen werden! Ein 20 kg schwerer Hund zeigte nach Konsum von max.
3 Blättern 2 Tage lang Erbrechen und Inappetenz. Es ist nur ein letaler Fall
eines älteren Hundes bekannt, der nach Aufnahme der Pflanze Erbrechen,
Nierenversagen und Koma zeigte und schließlich verstarb.
Auf der äußeren Haut kann der Milchsaft Reizungen mit Bläschenbildung und
allergische Reaktionen auslösen. Gelangt Saft ins Auge, so entstehen starke
Entzündungen.
Der Christusdorn und der Wunderstrauch wirken nur lokal reizend.
Der Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias):
ganze Pflanze giftig bis stark giftig. Der Milchsaft wirkt lokal stark reizend,
nach Resorption werden ZNS-Störungen ausgelöst und die Leber geschädigt. Führt
zu Magen-Darm-Entzündung, blutigem Durchfall, Erbrechen, Kolik, Taumeln,
Krämpfe, Kreislaufkollaps, Herzrhythmus- störungen, blutigem Harn. In hoher
Dosis tödlich.
Bei Augenkontakt: starke Konjunktivitis und Hornhautentzündung.
Phorbolester sind hochwirksame Tumorpromotoren.
Es gibt mehrere Wolfsmilcharten, die alle giftig sind.
Der Wunderbaum (Ricinus communis):
Der Wunderbaum ist eine beliebte, schnell wachsende Zierpflanze in Gärten und
Parks. Das in den nussartig schmeckenden Samen enthaltene Zytotoxin Ricin ist so
giftig, daß es bereits 1962 als biologischer Kampfstoff patentiert worden ist:
Das Haupttoxin ist das sehr giftige Toxalbumin Ricin.
Die braun marmorierten Samen des Wunderbaums werden u.a. in Schmuckketten
verwandt. Gefährlich kann diese Pflanze, aus der das bekannte Rizinusöl aus der
Apotheke
(durch Erhitzen ungiftig gemacht worden) gewonnen wird, werden, wenn z.B. wird
der "Ölkuchen", der auf Hunde sehr anziehend wirkt, als Düngemittel verwendet
wird (siehe auch
unten "Pflanzendünger")
Die tödliche Dosis beim Hund wird mit 1 bis 2 g Samen/kg Körpermasse
angegeben! Nach einer Latenzzeit von bis zu drei Tagen kommt es aufgrund
einer schweren Entzündung von Magen und Darm zu blutigem Durchfall, Fieber,
Krämpfen, Taumeln, Multiorganversagen, Kreislaufkollaps und Zeichen einer
Nierenentzündung mit Nierenversagen, Leberschädigung und Zerstörung der roten
Blutkörperchen, Koma. Wenn viele Samen aufgenommen wurden, tritt der Tod nach
48-72 Stunden ein.
Lorbeerrose - Kalmia , Heckenkirsche- (Lonicera)
Schneeball - (Viburnum)
Gegengifte
Gegengifte gibt es leider nur gegen Knollenblätterpilze, Rizinus oder
Oleander. Und wenn Katzen vom süßlichen Frostschutzmittel genippt haben, ist
Alkohol in größerer Menge das beste Gegenmittel. Hart, aber effektiv. In den
meisten Fällen kann der Veterinär leider aber nicht viel mehr tun, als die
Symptome wie Übelkeit, Durchfall oder Apathie zu behandeln. Viele
physiologische Vorgänge bei Tieren sind noch wenig erforscht. Wunderarzneien
gibt es nicht. Daher gilt wie so oft:
Vorsorge und Vorsicht sind die beste Kur !
Auch
Pflanzendünger sind generell mehr oder weniger giftig. Schlagzeilen
machen vor allem rizinhaltige Bio-Dünger, da in ihnen keine Giftstoffe, schon
gar keine tödlichen, vermutet werden.
Hornspäne -Dünger stehen im Verdacht, Vergiftungen mit teilweise tödlichem
Ausgang bei Hunden auszulösen. Die zur Rasen- und Blumendüngung bestimmten
Präparate enthalten neben Hornspänen Rizinusschrot (siehe oben unter der
Giftpflanze "Wunderbaum"), das, wenn es nicht ausreichend erhitzt wird, starke
Giftwirkung hat. Auch für den Menschen ist Rizin giftig. Wegen ihres Gehaltes an
Hornspänen sind solche Düngepräparate für viele Hunde äußerst attraktiv.
Suchen Sie bitte sofort eine Tierarztpraxis auf, wenn
Ihr Hund mit gedüngter Erde in Berührung gekommen ist und folgende Symptome
zeigt:
Erbrechen, schwerer blutiger Durchfall, Zittern, Krämpfe,
Schläfrigkeit.
Die Zeit drängt, jede Sekunde zählt!